Island Roadtrip: Der Berg Kirkjufell

Kirkjufell Iceland

Reise nach Island – Die Geschichte hinter dem Bild

Es ist mal wieder einige Zeit ins Land gegangen. Ich hatte wenig Zeit zum Fotografieren und noch weniger Zeit zum Bloggen. Doch das soll sich nun ändern! Denn ich hab Bock auf Blog und viele Fotos von meiner Reise nach Island aus dem vergangenen Sommer im Gepäck.

So möchte ich euch in den nächsten Blogeinträgen zu meinen Lieblingsorten führen und euch die Geschichte hinter den Fotos erzählen. Denn so profan es auch klingen mag: Jeder Shot benötigt genaue Planungen. Dazu gehört die Anreise, das Wetter, eine Unterkunft, die Verpflegung und schließlich auch das nötige Equipment. Mit einem Einfach Klick auf den Auslöser ist es also nicht getan.

Die Vorbereitung für die Islandreise begann bereits zwei Jahre zuvor: Ich sitze in meiner Wohnung am PC, durchstöbere Flickr und 500px und stoße immer wieder auf faszinierende Landschaftsaufnahmen. Wasserfälle, Geysire, Berge, Nordlichter – meine Augen werden vor Staunen immer größer. Wo befinden sich diese malerischen Orte? – Die Antwort nach kurzer Google-Bildersuche: Island.

Die größte Vulkaninsel des Planeten

Die Insel aus Eis und Feuer südlich des Polarkreises ist ein Magnet für Landschaftsfotografen. Viele Spots auf engem Raum. Foss an Foss. Schaf an Schaf. Und ab und zu ein Islandpony. In mir reift der Gedanke, selbst nach Island zu reisen und die Faszination hautnah zu erleben. Doch bis es soweit ist, sollen noch einige Monate vergehen. In der Zeit recherchiere ich nach den unterschiedlichsten Orten der Insel, berühmt wie unbekannt, frage in Foren nach Geheimtipps und markiere mir alles mit der App Maps Marker. Doch wie soll ich armer Student eine Reise nach Island finanzieren? Flug, Auto, die teuren Lebensmittelpreise – die Zeit der Recherche wird auch zu einer Zeit des Sparens.

Zum Glück treffe ich einige Monate später auf Marko, einen sympathischen Foto-Enthusiasten, der meine Begeisterung für Island teilt und sich meinem Vorhaben anschließt. Wir werden gute Freunde und planen fortan die Reise zu zweit. Marko organisiert den Mietwagen, ich plane die Reiseroute und schaue mich nach Zeltplätzen um. So geht noch ein halbes Jahr ins Land, ehe alle Vorbereitungen abgeschlossen sind.

An dieser Stelle ein Shoutout an Marko: Ohne dich wäre der Traum ein Traum geblieben und ich würde noch heute sparen. 😀

Die Reise geht los – ein Highlight jagt das Nächste

Im Sommer 2017 ist es dann endlich soweit: Es geht auf nach Island. Die Flüge haben wir bereits etliche Monate zuvor für ein Schnäppchenpreis gebucht. Als wir zu mitternächtlicher Stunde auf der “Eisinsel” landen, ist es dunkel. Doch am Horizont zeichnet sich schon ein Dämmerstreifen ab. Die Nächte sind kurz, die Tage lang. Unser Schlafrhythmus wird sich noch dran gewöhnen.

Wir holen am Flughafen Keflavik unser Mietauto ab und staunen nicht schlecht. Die nächsten drei Wochen soll ein Hyundai i10 unser treuer Begleiter sein. So viel vorweg: den reichlichen Schotterpisten Islands soll der kleine Flitzer standhalten.

Marko Knab mit unserem Hyundai i10
Marko, der Poser und unser Hyundai i10.

Wir sind ready to start. Der Motor brummt. Wir folgen der Ringstraße, dem “Highway” der Insel (max. 90km/h), gegen den Uhrzeigersinn. Die Landschaft ist karg. Bäume Fehlanzeige. Man könnte meinen, wir sind auf dem Mond gelandet. Schroffe Felsformationen, steile Klippen und moosgrüne Berge erstrecken sich entlang unseres Weges. Jeden Tag steuern wir zwei bis drei Spots an. Am Ende unserer Reise werden die Speicherkarten unserer Kameras voll sein.

Islands Erebor

Ein Höhepunkt der Reise lag im Osten Islands auf der Snæfellsnes Halbinsel. Ein imposanter Berg, ein Wahrzeichen Islands und sogar Kulisse in der HBO Erfolgsserie “Game of Thrones” – der Kirkjufell (dt. Kirchberg). Er ist mit einer Höhe von 463 Metern zwar kein Mount Everest, doch mit seiner spitz zulaufende Kegelform optisch einzigartig. Leider ist der Kirkjufell dank des isländischen Tourismus-Booms der letzten Jahre kein Geheimtipp mehr. Als wir am Berg ankommen, sind wir nicht überrascht, dass es sogar schon einen Parkplatz gibt. Natürlich total überfüllt. Einige Autos parken bereits auf der Straße. Die Polizei ist ebenfalls vor Ort und regelt das Verkehrschaos. Wir haben Glück und finden nach ein paar Minuten eine freie Lücke. Nicht gerade groß, aber für unseren Hyundai allemal ausreichend. So packen wir unser Fotoequipment zusammen und machen uns auf den Weg zum Kirkjufellfoss, einem malerischen Wasserfall am Fuße des Berges.

Auf dem Weg dahin schwant uns Übles: Menschen über Menschen strömen zum Foss. Wir blicken zurück zum Parkplatz und sehen wie ein Reisebus nach dem anderen vorfährt und seine Passagiere ablädt. Das kann ja heiter werden! Und wenn man vom Teufel spricht – Kaum sind wir am Wasserfall angekommen, begrüßen uns ein dutzend Fotografen, aufgestellt wie die Orgelpfeifen mit Kamera und Stativ. Na klasse, jetzt heißt es geduldig bleiben, bis sich die Reihen lichten und wir uns selbst positionieren können. So viel Zeit muss sein. Unsere Chance auf den perfekten Shot sollte schon bald kommen.

Warten bis man zum Schuss kommt

Nach 15 Minuten im Standby-Modus kann es endlich losgehen. Ich erspähe eine Lücke zwischen allden Fotografen und ergreife sofort die Gelegenheit. Das Stativ steht. Die Kamera ist einsatzbereit. Schnell noch den Bildausschnitt gewählt und den ND-Filter angebracht. Es folgen mehrere Langzeitbelichtungen bis ich schließlich mit dem Ergebnis zufrieden bin. Zugegeben: Es hat einige Stunden gedauert, bis der perfekte Shot im Kasten war. Dafür hat sich der Zeitaufwand allerdings gelohnt:

Kirkjufell und Kirkjufellfoss Langzeitbelichtung
EXIF: 20 Sek. | F 9.0 | ISO 100 | 11 mm

Doch mit nur einem gelungenen Foto gebe ich mich an diesem atemberaubenden Spot nicht zufrieden. So löse ich mich aus der Masse heraus und suche mir eigene Perspektiven. Es ziehen weitere Stunden ins Land. Mittlerweile neigt sich der Tag dem Ende. Das Gros der Fotografen hat sich vom Acker gemacht. Was für eine idyllische Ruhe! Nur das Rauschen des Wasserfalls erfüllt noch die Ohren.

Mich zieht es zu einem nahegelegenen See. Hier hält sich keine Seele auf. Nur ein paar Schafe kreuzen meinen Weg. Es wird Zeit, tief durchzuatmen und den Moment zu genießen. Viele Fotografen vergessen das leider. Sie jagen dem perfekten Bild hinterher, ohne sich des Augenblickes bewusst zu werden. Man muss jedoch auch mal seine Kamera beiseite legen können und die Gedanken schweifen lassen. Oft erlebt man gerade dann die Landschaft auf eine ganz neue und inspirierende Art.

Still und starr ruht der See

Mir hat es sehr geholfen, kurz inne zu halten und am Ufer des Sees wahllos Steine über die glatte Wasseroberfläche flitschen zu lassen. Ich sammele neue Ideen und erkenne bald, wie perfekt sich der Kirkjufell im See spiegelt. Diese geniale Komposition der Natur kann ich mir nicht entgehen lassen! Also präpariere ich ein letztes Mal meine Kamera, richte das Bild symmetrisch aus und drücke auf den Auslöser. In diesem Moment bricht das Licht der untergehenden Sonne am Horizont hervor. Der Berg beginnt, rötlich zu schimmern. Jetzt oder nie: Die Bedingungen für ein Top-Foto könnten nicht besser sein. Und so banne ich schließlich das folgende Bild auf meinen Sensor:

Kirkjufell Iceland
EXIF: 25 Sek. | F 8.0 | ISO 100 | 11 mm
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Perfektes Motiv für einen Print auf Aludibond

Bei allen Fotos, die ich auf Island gemacht habe, ist das mein Favorit. So kommt es nicht von ungefähr, dass ich das Foto nach der Reise unbedingt an meiner Wand hängen haben wollte.

Mit Saal Digital habe ich die perfekte Druckerei gefunden, um mir den Kirkjufell ins heimische Wohnzimmer zu holen. Die Qualität des Drucks ist einfach spitze. Farben und Kontraste sind original. Die Lieferung klappte schnell und reibungslos. Alles in allem eine runde Sache. Wer auch gern mal sein eigenes Foto drucken lassen möchte, dem kann ich Saal Digital wärmsten empfehlen.

Doch genug der Werbung. Ich bedanke mich sehr, dass du diesen Blogbeitrag bis hierhin gelesen hast. Schreibe mir gern einen Kommentar oder besuche mich auf Instagram für weitere spannende Stories. Ich freue mich von dir zu hören bzw. zu lesen. 🙂

Bis zum nächsten Mal

Paul

PS: Falls du Lust hast, noch eine Geschichte zu meinen Bilder zu lesen, dann schau mal hier vorbei.


Mein Equipment:

3 Idee über “Island Roadtrip: Der Berg Kirkjufell

  1. Pingback: Rakotzbrücke zu Kromlau - Paul Mehnert | Blog Fotostories

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